Bei der Vermietung eines Hauses oder einer Wohnung ist es wichtig, dass Sie die Mieter genau auswählen. Sie sind an den Mietvertrag mitunter über Jahre oder Jahrzehnte gebunden und können dem Mieter nur unter bestimmten Voraussetzungen kündigen. Der Mieter hat das Recht, sich dagegen zu wehren. Aus diesem Grund sollten Sie Fehler bei der Vermietung, die sehr häufig gemacht werden, vermeiden.
Tipp 1: Bonität des Mieters prüfen
Als Vermieter haben Sie das Recht, die Bonität des Mieters zu prüfen. Sie sollten von diesem Recht unbedingt Gebrauch machen. Wenn der Mieter die Miete nicht pünktlich zahlt, ist dies für Sie nicht nur mit Einbußen, sondern auch mit viel Ärger verbunden. Eine positive Bonität ist zwar kein Garant, aber doch ein Indiz dafür, dass der Mieter seine Außenstände pünktlich bezahlen wird.
Tipp 2: Erkundigungen über den Mieter einholen
Das Einholen von Erkundigungen über die Mieter ist nicht verboten. Lassen Sie sich von dem Mieter eine Unbedenklichkeitsbescheinigung geben. Wenn er in der Vergangenheit seine Miete immer pünktlich bezahlt und sich auch sonst gemäß den Regeln gelebt hat, die der Mietvertrag vorgibt, sind dies gute Voraussetzungen für eine pünktliche Zahlung der Miete und auch dafür, dass sich der Mieter unauffällig verhält und dass Sie mit ihm keinen Ärger haben werden.
Tipp 3: Schriftliche Vereinbarungen gut dosieren
Es gibt Mieter, die für viele Kleinigkeiten eine schriftliche Vereinbarung fordern. Das mag ihr gutes Recht sein, doch Sie sollten sich bei der Forderung nach schriftlichen Zugeständnissen bedeckt halten. Wenn Sie etwas schriftlich formulieren, kann der Mieter dies im Streitfall in der Regel auch durchsetzen. Anders sieht es bei einer mündlichen Vereinbarung aus, denn diese kann nicht so leicht bewiesen werden. Erklären Sie sich deshalb nur zu schriftlichen Zugeständnissen bereit, wenn Sie diese auch wirklich vertreten können und wenn sie nicht so hohe Kosten verursachen. Andernfalls mindern Sie Ihren Gewinn, den Sie mit der Vermietung der Wohnung erzielen können.
Tipp 4: Keine Vermietung an Freunde oder Familienmitglieder
Die Vermietung einer Wohnung an Freunde und an Familienmitglieder ist in der Regel keine gute Idee, vor allem dann nicht, wenn es sich um einen Freundschaftsdienst handelt. Ihre Ansprüche, die Sie als Vermieter gegenüber dem Mieter haben, können Sie nicht so leicht durchsetzen, wenn Ihnen die Person am Herzen liegt oder wenn Sie eine verwandtschaftliche Verbindung haben. Dann wird das Ausbleiben der Mietzahlung gern mal als Kavaliersdelikt gesehen und es werden Forderungen gestellt, die über die Vereinbarungen im Mietvertrag hinausgehen.
Tipp 5: Überblick über die Geschäfte behalten
Gerade wenn Sie noch nicht lange im Vermietungsgeschäft sind, ist es wichtig, dass Sie den Überblick behalten. Sie sollten sich eine einfache Verwaltung und somit auch Buchhaltung aufbauen und auf Fragen der Mieter sofort eine Antwort bereithalten. Erwecken Sie niemals den Eindruck, als würden Sie unprofessionell arbeiten. Das kommt nicht gut an und kann von einem cleveren Mieter zu Ihrem Nachteil gereicht werden. Unerfahrenheit ist vor allem in den ersten Geschäftsjahren ein Problem. Begegnen Sie diesem Problem, indem Sie sich Hilfe suchen und sich umfassend beraten lassen.
Tipp 6: Ausbleibenden Mietzahlungen sofort anmahnen
Wenn Mietzahlungen ausbleiben, ist es wichtig, dass Sie diese sofort anmahnen. Andernfalls erwecken Sie bei dem Mieter den Eindruck, dass Sie keinen Überblick haben. Dies wird sehr gern ausgenutzt. Arbeiten Sie mit einer professionellen Buchhaltung, die Mietzahlungen automatisch überwacht und ggf. Mahnungen verschickt. So halten Sie dann auch automatisch die Fristen ein, die notwendig sind, um eventuell Schritte gegen die ausbleibenden Mietzahlungen einzuleiten.
Tipp 7: Überblick über die laufenden Kosten verschaffen
Behalten Sie stets einen Überblick über die laufenden Kosten. Nur dann sind Sie in der Lage, die Kosten richtig und gesetzeskonform auf die Mieter umzulegen. Auch hier ist eine professionelle Buchhaltung sehr wichtig. Dort können Sie alle Einnahmen und Ausgaben verwalten, und Sie sehen sofort, wenn es Differenzen gibt. Erhöhungen von Preisen und Gebühren werden schnell ersichtlich, und Sie können gegebenenfalls mit einer Mieterhöhung darauf reagieren.
Tipps 8: Überblick über die geltenden Gesetze verschaffen
Die geltenden Gesetze bilden die Grundlage für den Mietvertrag, informieren Sie sich daher umfassend. Gerade im Bereich des Mietrechts nimmt die Regierung häufig Anpassungen vor. Achten Sie darauf, dass Sie diese Mietanpassungen gemäß den Vorgaben umsetzen, um Forderungen oder Klagen der Mieter wirksam zuvor zu kommen.
Tipp 9: Zustand der Immobilie regelmäßig überprüfen
Viele Vermieter sind der Ansicht, dass es positiv ist, wenn sie von dem Mieter nichts hören. Ruhige Mieter, die keine Forderungen stellen und sich innerhalb der Hausgemeinschaft eher unauffällig verhalten, sind sehr beliebt. Dennoch sollten Sie regelmäßig nach der Wohnung oder dem Haus sehen. Alternativ stellen Sie einen Hausmeister ein, der sich um die Belange der Mieter und um den Zustand des Hauses kümmert. Nur wenn Sie sich kümmern, finden Sie schnell heraus, wenn es Probleme mit einem Mieter gibt und wenn dieser die Wohnung gegebenenfalls nicht vertragsgemäß nutzt. Wenn Sie davon Kenntnis haben, können Sie schnell reagieren.
Tipp 10: Mietvertrag und Übergabeprotokoll prüfen
Der Mietvertrag, aber auch das Übergabeprotokoll müssen rechtssicher sein. Gegebenenfalls lassen Sie die Inhalte von einem Rechtsanwalt überprüfen. Fehler gehen in der Regel zu Ihren Lasten und kosten Sie viel Geld. Dies betrifft vor allem das Übergabeprotokoll. Enthält dies falsche Angaben, können Sie das fehlende Geld oftmals nur schwer vom Vormieter zurückholen. Aus diesem Grund sollten alle Angaben vor der Unterschrift detailliert überprüft werden.
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