Badezimmer

Badezimmer barrierefrei umbauen- das sollten Sie beachten

badezimmer barrierefrei umbauen
Dominik
Geschrieben von Dominik

Unsere Gesellschaft wird immer älter und damit altern auch Gelenke, Muskeln und Gefäße. Um das Wohnen im Alter den veränderten Umständen anzupassen, sollte ein Bad barrierefrei sein. In der Bewegung eingeschränkte Menschen, Senioren oder Pflegebedürftige können dadurch noch lange selbstbestimmt in vertrauter Umgebung wohnen bleiben. Ein solcher Umbau erhöht die Sicherheit im eigenen Bad.

Vor der Planung des Badezimmers

Für das barrierefreie Bad gibt es viele Begriffe, wie altersgerecht, behinderten- oder seniorengerecht, doch ein Bad barrierefrei bedeutet nicht automatisch, dass das Bad auch rollstuhlgerecht ist. Deshalb sollten Sie vor der Planung genau überlegen, welche Kriterien berücksichtigt werden sollen.

Den meisten Bauherren steht für das Eigenheim umbauen im Alter kein umfangreiches Budget zur Verfügung, deshalb gilt es den Umbau kostengünstig zu planen und zu realisieren.

Eine Vergrößerung der Badfläche ist in den wenigsten Wohnungen möglich. Deshalb gilt es, den Platz durch eine gekonnte Neuanordnung der Sanitärobjekte geschickt auszunutzen. Als Option sollten Sie auch ein Notrufsystem oder einen Hausnotruf mit ins Kalkül ziehen.

Als Mieter einer Wohnung haben Sie einen gesetzlichen Anspruch auf ein behindertengerechtes Bad. Da Sie die Kosten für den Umbau meist selber tragen müssen, sollten Sie sich zuerst die Genehmigung Ihres Vermieters einholen und eventuelle Zuschüsse beantragen. Manchmal beteiligen sich die Vermieter auch an den Kosten, denn ist das Bad barrierefrei steigert es den Wert der Immobilie.

Denken Sie daran, dass Sie bei den Umbaumaßnahmen in vielen Fällen die Genehmigung ihres Vermieters benötigen.

Eine Genehmigung durch ihren Vermieter ist bei folgenden Umbaumaßnahmen erforderlich:

  • Einbau von Trennwänden
  • Schaffung eines Wanddurchbruchs
  • Veränderung von Fenster und Türen
  • Veränderung der Badkeramik z.B. Austausch des bestehenden WCs durch höhenverstellbares WC
  • Anbringen von Aufzug, Rampen und Lifte

Badewanne mit Einstieg

Ein Einstieg in die vorhandene Badewanne ist mit dem geringsten Umbauaufwand verbunden. Dafür schneidet der Monteur einen u-förmigen Ausschnitt in die vorhandene Badewanne. Dieser wird anschließend wieder verkleidet. Somit ist die Badewanne leicht begehbar und man kann darin gut duschen. Ein Vollbad ist jedoch nicht mehr möglich. Mit einer geringen Einstiegshöhe ist es eine große Erleichterung und das Betreten und das Verlassen der Badewanne ist dann auch für gehandicapte Personen kein Problem.

Einbau einer Badewannentür

In die Badewanne mit Einstieg kann auch eine Tür eingebaut werden. Der niedrige und begehbare Einstieg wird durch die Tür wasserdicht verschlossen. Der Einbau kann nachträglich in jede Standardbadewanne erfolgen. Man kann darin duschen und auch baden. Das Einfüllen und Ablassen des Wassers beim Baden geht aber nur bei geschlossener Tür.

Umbau von Badewanne zur Dusche

Oftmals soll die Badewanne einer Dusche weichen. Das ist eine der beliebtesten Maßnahmen, bei der der Aufwand recht überschaubar bleibt. Die alte Badewanne wird entfernt und eine Dusche dafür eingebaut. Duschen ist oftmals für körperlich behinderte Personen die beste Lösung zur täglichen Körperpflege. Hilfsmittel wie Duschhocker und Haltegriffe oder auch ein rutschfester Boden gewährleisten Sicherheit. Um Stolperfallen zu vermeiden, sollte die Dusche bodeneben sein.

Einbau einer Sitzbadewanne

Nicht jeder möchte seine geliebte Badewanne gegen eine Dusche tauschen. Eine Sitzbadewanne ist hier eine gute Alternative. Sie besitzt ebenfalls eine Tür für einen bequemen Einstieg und einen erhöhten Sitz, auf dem man Platz nehmen kann. Manche Modelle besitzen Massagedüsen und es gibt die Sitzbadewanne auch als Duschmodell. Sie wird meist nicht fest eingebaut und kann so schnell wieder abgebaut werden, wenn sie nicht mehr benötigt wird.

Die vollständige Badsanierung

Bei einer Komplettsanierung werden alle Installationen von Grund auf erneuert und seniorengerecht umgebaut. Badewanne, Dusche, Toilette und Waschbecken werden komplett ausgetauscht und sind danach komfortabler nutzbar. Rutschfeste Fliesen, Haltegriffe und einen barrierefreien Zugang vervollständigen diese Sanierungsarbeiten. Sie ist allerdings recht teuer.

Barrierefreies WC

Soll auch das WC barrierefrei sein, sollten Sie auf die Sitzhöhe des WC achten und die Tiefe der Spülschüssel. Eine Rückenstütze darf ebenfalls nicht fehlen, genauso wie die Haltegriffe daneben, die ein sicheres Aufstehen gewährleisten. Auch muss die Spülung gut erreichbar sein und wenn es von einem Rollstuhlfahrer genutzt wird, braucht man genügend Bewegungsfreiheit.

Sonstige Helfer im Badezimmer

Ohne Einstiegshilfen, Halte- oder Stützgriffe wäre ein barrierefreies Bad schlecht ausgestattet. Auch der Duschstuhl oder der Duschhocker tragen zur Sicherheit beim Duschen bei. Auch ein Badewannenlift ist manchmal schon eine Überlegung wert. Er ist die einfachste Alternative, der Ihren Körper sanft absenkt und auch wieder anhebt. Soll die Dusche behindertengerecht sein, sollte eine Armatur mit Thermostatventil und ein rutschfreier Untergrund vorhanden sein.

Fördermittel für den Badumbau

Eine Badsanierung kostet je nach Aufwand einiges an Geld. Je nach Größe des Bades können sie mit 8000 -18000 Euro rechnen. Damit Sie mit dem Umbau nicht allein gelassen werden und da viele ältere Menschen gemäß einer Studie der TU Chemnitz  auch noch im hohen Alter in der eigenen Wohnung leben möchten, fördert der Staat, einzelne Bundesländer aber auch Pflegekassen und Krankenkassen den Umbau.

Die KfW-Förderbank unterstützt in der Regel viele Einzelmaßnahmen. Durch den derzeitigen Antragsstopp gemäß der Sperre der Ampelregierung nach § 41 BHO, ist dem zur Zeit ein Riegel vorgeschoben, was sich aber durchaus wieder ändern kann.

Auch die Pflegekasse kann je nach Pflegestufe Zuschüsse von bis zu 4000 Euro erteilen und selbst die Krankenkassen können bestimmte Anforderungen für anerkannte Hilfsmittel übernehmen. Also Nachfragen verlohnt sich.

Hinweis zu den Fördermöglichkeiten für den Badumbau

Jedes Bundesland hat dazu noch seine eigenen Förderprogramme für das altersgerechte Bad. In Sachsen ist das die SAB, die Sächsische Aufbau-Förderbank, welche u. a. Baumaßnahmen für den Badumbau bezuschusst. Dieses Förderprogramm kann man ganz einfach online beantragen und sich auch über die Beratungsstellen informieren.

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