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Leben im Fachwerkhaus: Nachhaltiger Wohnraum dank energetischer Sanierung?

Fachwerkhaus energetische Sanierung
Dominik
Geschrieben von Dominik

Ein Fachwerkhaus ist ein ökologisches nachhaltiges Haus und das seit Jahrhunderten. Fachwerkhäuser sind besonders bekannt aufgrund ihrer markanten Bauweise mit den senkrechten und waagerechten Holzbalken, welche an der Hausfassade erkennbar sind. Der Fachmann spricht hier nicht von Holzbalken, sondern von Pfosten, Schwelle, Strebe, Rähm und Riegel. Im Detail dann noch von Eckpfosten, Brüstungs- und Sturzriegel, Kopf- und Fussstrebe. Je nach regionaler Ausprägung unterscheidet man in niederdeutsches, mitteldeutsches und Alemannisches/oberdeutsches Fachwerk. Ein typisches Fachwerk Haus an der Ostsee besteht dabei aus dem Hallenhaus, auch als Fachhallenhaus bezeichnet. Die innere Fachwerkkonstruktion teilt das Gebäude in Fache und somit entsteht die typische Dreischiffigkeit des Hallenhaus.

Viele Fachwerkhäuser stehen unter Denkmalschutz, was für den Wunsch nach einer Sanierung zusätzliche Hürden mit sich bringen kann. Fachwerkhäuser bestehen aus einem Holzgerüst mit Aussparungen, die mit unterschiedlichen Materialien gefüllt sind, um die Lücken zwischen den Holzbalken zu füllen. Fachwerkhäuser sind aufgrund ihres romantischen Charms immer noch sehr beliebt, da sich hinter ihnen oft viele Jahrzehnte Geschichte verstecken.

Um Fachwerkhäuser aufrecht zu erhalten, gibt es Möglichkeit, Zuschüsse für die Sanierung zu beantragen, beispielsweise einen geförderten Sanierungskredit KfW 261. Die KfW ist eine der führenden Bankengruppen, die sich speziell auf die Förderung von sozialen, ökologischen sowie wirtschaftlichen Lebensbedingungen fokussiert. Hiermit sollen aufgestellte Klimaschutzziele unterstützt werden, um eine Energiewende zu realisieren. Einen Antrag kann jeder Immobilienbesitzer, Mieter, Eigentümer sowie Pächter stellen.

Was verbirgt sich hinter einer energetischen Sanierung?

Eine energetische Sanierung bedeutet nichts anderes, als den Wärmeverlust eines Fachwerkhauses so niedrig wie möglich zu halten. Die Energieeffizienz des Fachwerkhauses soll demnach erhöht werden. Jedes Bauteil eines Hauses weist einen eigenen Wärmedurchlasskoeffizienten auf. Mithilfe von diesem Wert lässt sich die gesamte Energieeffizienz eines Hauses darstellen. Bei Fachwerkhäusern ist die Effizienz eher gering, was zu erhöhten Kosten, insbesondere bei der Erwärmung, führt. Eine gründliche Wärmeisolierung ist daher das A und O, wenn es um den Wunsch geht, Energiekosten bei einem Fachwerkhaus möglichst gering zu halten. Die Wärmeisolierung sollte nur durch Fachleute vorgenommen werden, um den Großteil der Bausubstanz zu behalten und zu verhindern, dass sich sogenannte Wärmebrücken an den Holzbalken des Gerüsts bilden.

Welche Bereiche sind von der energetischen Sanierung betroffen?

Eine energetische Sanierung eines Fachwerkhauses erfolgt zwangsläufig mithilfe einer neuen Dämmung. Eine Wärmeisolierung kann die größte Kostenersparnis einer Sanierung darstellen. Gleichzeitig ist es ratsam, diese nur durch zertifizierte Fachleute vornehmen zu lassen, da diese auch Risiken mit sich bringt. Die Außenwände von Fachwerkhäusern sind in der Regel nur wenig isoliert und weisen Materialien wie Lehm oder Ziegeln auf. Diese Materialien benötigen eine zuverlässige Wärmezirkulation, ebenfalls wie das Holzgerüst. Eine unprofessionell durchgeführte Wärmedämmung kann dazu führen, dass das Fachwerkhaus nicht mehr atmen kann. Infolgedessen begünstigt dies die Entstehung von Schimmel und Schäden an der Fachwerkmaterial. Diesen zu entfernen ist sehr aufwendig und kann hohe Kosten verursachen. Im Falle von einer zu hohen Feuchtigkeit, besteht zudem das Risiko, dass ein Insektenbefall (Holzwurm) entstehen kann. Insekten nisten sich hierbei besonders im Holzgerüst ein, was große Schäden an der Baukonstruktion hervorrufen kann. Fachleute kennen die gängigen Risiken und können diese daher verhindern.

Eine über Jahre vorliegende unzureichende oder falsch angelegte Dämmung kann darüber hinaus zu schwerwiegenden Schäden an der Baukonstruktion führen. Dementsprechend sind bei der Sanierung vorliegende Risse oder Schäden zu beachten und im besten Fall vorher auszubessern. Die Wärmedämmung darf die Statik des Hauses nicht negativ beeinträchtigen, weswegen es ratsam ist, vor einer Sanierung Gutachter sowie Statiker zu beauftragen, die den Zustand des Hauses beurteilen. Wichtig ist ebenfalls, nur geeignete Materialien zur Dämmung zu verwenden, da sich falsche Materialien negativ auf die Energieeffizienz auswirken können. Häufig werden zur Dämmung Flachs oder Mineralwolle verwendet. Doch auch Schilfrohrmatten sowie Hanffaserplatten sind empfehlenswert.

Staatliche Zuschüsse für die energetische Sanierung

Fachwerkhäuser sind besonders empfindlich, weshalb bei einer Sanierung Vorsicht geboten ist, um keine Schäden an der Bausubstanz hervorzurufen. Empfehlenswert ist eine Sanierung in jedem Fall, da sich durch eine Sanierung hohe Kosten einsparen lassen. Hierfür gibt es zudem staatliche Zuschüsse, die die Sanierung unterstützen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, beteiligt sich beispielsweise an den Kosten für eine neue Wärmeisolierung, den Austausch von alten und durchlässigen Fenstern oder um Heizelemente erneuern zu lassen. Zur finanziellen Unterstützung der Sanierung können mehrere tausend Euro Zuschuss durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau beigesteuert werden.

Staatliche Zuschüsse beantragen

Um vom staatlichen Zuschuss der Kreditanstalt für Wiederaufbau profitieren zu können, muss ein Antrag gestellt werden. Für diesen ist es notwendig, einen zertifizierten Energieberater zu finden, der bei der Antragstellung mitwirkt. Wichtig ist, dass der Antrag gestellt werden muss, bevor die Sanierungsmaßnahmen eigenständig vorgenommen werden. Eine nachträgliche Beantragung von staatlichen Zuschüssen ist nicht möglich.

Ein zertifizierter Energieberater hilft bei der Wahl des richtigen Förderprogramms und in welcher Hohe förderfähige Kosten bestehen. Mithilfe des aufgestellten Sanierungsplans kann im Anschluss der Antrag für den staatlichen Zuschuss beantragt werden. Der Energieberater überwacht zudem die vollständige Sanierungsmaßnahme, um den staatlichen Ansprüchen für die Gewährung des Zuschusses gerecht zu werden. Der Antrag für den Sanierungskredit wird online über das Zuschussportal beantragt. Da der staatliche Zuschuss nicht direkt an die Antragsteller ausgezahlt wird, sondern an Finanzierungspartner, ist es notwendig, einen Finanzierungspartner aufzusuchen. In der Regel ist dies die eigene Hausbank.

Vorteile einer energetischen Sanierung

Den größten Anreiz zur Sanierung bieten verständlicherweise die zu erwartenden Kosteneinsparungen. Fachwerkhäuser können aufgrund der oft mangelhaften Isolierung besonders in den kalten Monaten erhebliche Kosten verursachen. Durch die hohen Decken ist es zum einen ein langwieriger Prozess, um Wohnräume aufzuheizen. Durch fehlende Dämmung verschwindet die Wärme jedoch auch schnell, da sie kaum gespeichert werden kann. Die Folge ist ein dauerhafter Kreislauf von ständigem Heizen, was sich in enormen Heizkosten äußern kann.

Gleichzeitig können die Sommermonate in Fachwerkhäusern zu einer großen Herausforderung führen, da sich die Häuser schnell aufheizen. Klimaanlagen verursachen jedoch hohe Stromkosten. Um die Betriebskosten von Fachwerkhäusern zu senken, macht eine energetische Sanierung also viel Sinn und ist in jedem Fall lohnenswert. Die Energieeffizienz kann durch eine energetische Sanierung deutlich gesteigert werden, was Fachwerkhäuser für neue Eigentümer wiederum interessant machen kann.

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