Wer im eigenen Zuhause keine kalten Füße mehr bekommen möchte, denkt im Rahmen einer Haussanierung vielleicht über den Einbau einer Fußbodenheizung nach. Doch passt diese zu jedem Bodenbelag? Die Antwort auf diese Frage lautet: Nicht unbedingt. Doch woran erkennen Sie, welche Beläge infrage kommen und von welchen Materialien Sie besser die Finger lassen sollten?
Drei Faktoren bestimmen die Wahl des Bodenbelags für die Fußbodenheizung
Stehen ein Neubau oder eine Haussanierung an, denken viele Bauherren über eine neue Heizungsanlage nach. Besonders Besitzer einer austauschpflichtigen Heizung überlegen, welche Alternative für sie infrage kommt. Die Wahl fällt immer öfter auf eine Fußbodenheizung. Immerhin bringt diese versteckt installierte Alternative zur klassischen Elektro- oder Gasheizung zahlreiche Vorzüge mit sich:
- Dank der Wärmestrahlung von unten verhindert sie kalte Füße
- Dank der großen Heizfläche werden keine hohen Vorlauftemperaturen benötigt
- Dank der Installation unter dem Bodenbelag ist keine Staubaufwirbelung zu befürchten – ein Plus für Allergiker
Wer für die Haussanierung einen erfahrenen Architekten zu Rate zieht, braucht sich um den weiteren Einbau keine Gedanken zu machen.
Heimwerker, die ihr Haus auf eigene Faust mit einer Fußbodenheizung ausrüsten, sollten jedoch darüber nachdenken, welcher Bodenbelag am besten zu dieser Heizungsart passt. Um diese Frage zu klären, spielen drei Faktoren eine Rolle:
- Wärmedurchlasswiderstand: Der Wert zeigt an, wie schnell und effizient die Heizwärme an den Bodenbelag abgegeben werden kann. Hauptsächlich nehmen die Wärmeleitfähigkeit des Materials und dessen Dicke auf diesen Faktor Einfluss.
- Wärmeleitfähigkeit: Mit diesem Wert wird angegeben, wie schnell die von der Fußbodenheizung übertragene Wärme braucht, um durch das Bodenmaterial an die Bodenoberfläche zu gelangen. Neben der Materialart entscheiden die Dicke und Dichte des Bodenbelags darüber, wie gut die Wärme weitergeleitet wird. Grundsätzlich gilt, dass sich eine hohe Wärmeleitfähigkeit positiv auf die Heizeffizienz und damit auf die Heizkosten auswirkt.
- Verlegeart: Günstig für eine Fußbodenheizung ist die schwimmende Verlegung der Bodenbeläge. Diese werden dabei nicht fest verklebt, was einen Austausch erleichtert. Allerdings sollte bedacht werden, dass bei dieser Verlegeart eine Luftschicht zwischen Estrich und Bodenbelag existiert. Diese wiederum wirkt sich auf den Wärmedurchlasswiderstand aus. Genauer gesagt, führt sie dazu, dass sich die Erwärmungsdauer der Bodenoberfläche verlängert. Wer auf Effizienz Wert legt, sollte lieber die feste Verlegung wählen.
Damit die Fußbodenheizung effizient ihre Arbeit verrichten kann, gilt es also, einen Bodenbelag mit möglichst geringem Wärmedurchlasswiderstand und möglichst hoher Wärmeleitfähigkeit auszuwählen.
Welche Bodenbeläge sind für die Fußbodenheizung besonders praktisch?
Suchen Bauherren nach einem guten Bodenbelag, um darunter eine Fußbodenheizung einzubauen, kommen die folgenden Varianten infrage:
- Parkett
- Laminat
- Kork
- Linoleum
- Vinyl
- Fliesen
- Naturstein
- Teppichboden
Parkett leitet die von unten kommende Wärme gut an die Raumluft weiter, speichert sie aber weniger effektiv. Dagegen ist Laminat ein beliebtes Wärmespeichermaterial, das auch aufgrund der geringen Kosten gegenüber Parkett oft die Nase vorn hat. Klassische Holzdielen oder Korkböden gelten ebenfalls als zuverlässige Wärmespeicher. Dementsprechend werden auch diese in Kombination mit einer Fußbodenheizung empfohlen.
Im Vergleich mit anderen Bodenbelägen sind Vinyl und Laminat besonders preiswert. Der Nachteil besteht in der geringen Leitfähigkeit und dem schnellen Auskühlen. Daher eignen sie sich nicht für den Einbau einer Fußbodenheizung, wenn der jeweilige Raum einen hohen Wärmebedarf aufweist. Zu den praktischen Bodenbelägen in Kombination mit der im Fußboden verlegten Heizanlage zählen Fliesen sowie Naturstein wie Marmor oder Granitplatten. Diese erwärmen sich schnell und halten die Wärme über einen langen Zeitraum.
Ebenfalls eine gute Wahl ist Teppichboden – unabhängig davon, ob es sich um Natur- oder Kunstfasern handelt. Jedoch sollten die Hausherren bei der Auswahl über die Dicke und Beschaffenheit der Teppichbodenunterseite nachdenken. Ist diese zu dick und dicht, verhindert sie eine effiziente Wärmeabgabe an die Raumluft. Sind unter dem Teppichboden Schaumpolster verarbeitet, sollten sie dementsprechend nicht zusammen mit einer Fußbodenheizung zum Einsatz kommen.
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